Ja, hiermit kommt tatsächlich der offiziell erste Beitrag mit Motorrädern.
Lang hat’s gedauert, aber nun war es soweit: wir drei MadMoto‚ler sind endlich mal eine schöne Motorradtour zusammen gefahren.
Wir haben uns Anfang August ausgesucht, weil wir da alle Zeit hatten und das Wetter ja um die Zeit eh meist passt.
Im Vorfeld haben wir uns wilde Pläne zugeworfen, was Streckenauswahl und Ziele angeht – geeinigt haben wir uns auf eine moderate Pässe- und Seentour, welche für Dani’s und Matze’s erste große Alpentour gerade recht war.
Nur soviel voarb: Es war klasse!
Es war alles dabei von Sonne pur bis Regen satt und nass bis auf die Unterhose, von Schnee bis Staub, geniale kleinste Gebirgskurven und tolle bekannte Passstraßen.
Jetzt geht es erstmal mit Tag 1 los, den wir bis Reschen in Tirol geplant hatten.
438 Kilometer am ersten Tag – schon mal nicht schlecht.
Noch in Deutschland war es trocken und mild, im Allgäu machten wir unsere erste Mahlzeit, bevor wir in wirklich kurvige Gefilde einbiegen konnten.
Die erste wirkliche Kurvenhatz begann dann am Oberjoch – hach, was für ein feiner Vorgeschmack auf die kommenden Tage 🙂
Kurz nachdem wir allerdings die „Grenze“ zu Österreich passiert hatten (jaaaaa – Achtung: Tiroooool 😀 Nein, keine Sorge – alle Moppeds haben hier kein Lautstärkeproblem), begann es allerdings zu tröpfeln.
Über den Gaichtpass und dann noch das Hahntennjoch mitgenommen, bevor es ab Imst tatsächlich richtig regnete 🙁
Also war es Zeit für die Regenklamotten. Bis Reschen hat es dann fröhlich weiter geregnet, aber wir haben durchgezogen. Wir wollten dann doch lieber schnell ankommen, als rumzutrödeln.
In Reschen bei unsere Unterkunft wurden wir freudig empfangen und es tat sooo gut, sich endlich auszuziehen und die Sachen, insbesondere die Handschuhe, zu trocknen.
Eine Garage war sogar auch noch für uns frei gehalten, so konnten auch die drei Divas trocken schlafen.
So wünscht man sich das doch. Großes Dankeschön an unsere Unterkunft: https://www.ziernhoeld.it/
Wir haben dann unseren Tag nach einem zünftigen Essen zufrieden abgeschlossen und sind mit frohen Erwartungen auf den zweiten Tag zu Bett gegangen.
Tag 2
Der erste Blick aus unserem Zimmerfenster am neuen Morgen verhieß leider nichts wirklich Gutes. Wir hatten Sonnenschein und gute Temperaturen erwartet, aber das, was sich uns da bot war Regen und ca. 10 Grad Außentemperatur. Der Regen, der uns ja schon am Vortag begleitete wollte einfach nicht nachgeben. Da wir von den Höhenmetern allerdings noch deutlich nach oben wollten (ja, das Stilfser Joch war angepeilt), fragten wir mal freundlich beim Hotelwirt nach, was er so meinte. Kurze Antwort: Nein, keine Chance.
Na Danke. So sollte das eigentlich nicht laufen.
Seine Empfehlung war, dass wir einfach noch kurz durch den Regen in Richtung Osten fahren sollten, um dann über Meran nach Süden zu fahren. Das war aber gar nicht nach unserem Sinn. Kurz die Webcams auf dem Stilfser Joch gecheckt und gesehen, dass dort ca. 10cm Schnee lagen. Na gut.. Dann eben nicht das Stilfser Joch.
Wir haben es dann trotzdem gewagt, nicht nach Osten zu fahren, sondern den kleinen Bruder, den Umbrailpass, zu nehmen.
Zum Glück war das die richtige Entscheidung. Es war gigantisch! Zwar ging die Temperatur tatsächlich noch bis auf ca. 1°C zurück, aber wir alle haben selbstverständlich die Griffheizungen eingeschalten und damit war es einigermaßen erträglich. Aber was wir natürlich trotzdem machen mussten: Aufpassen!
Je mehr wir nach oben kamen, desto kälter und „feuchter“ wurde es.
Auf der Passhöhe dann plötzlich überall um uns herum Schnee!!
Die Straße zum Glück frei – das Erlebnis: unbezahlbar…..!
Ab dem Umbrail ging es ja eh nur noch in Richtung Süden und alles wurde noch besser. Temperaturen wieder deutlich im zweistelligen Bereich und die kleinen, abgelegenen Straßen waren so herrlich griffig und leer und vor allem kurvig.
Unser Weg führte uns zu einem von mir lange gewünschtem See – der Iseosee.
Wir haben unterwegs eine Unterkunft gesucht und sie lag etwas oberhalb von Iseo selbst. Nachdem wir uns kurz eingerichtet hatten und alle frisch geduscht waren, sind wir mit dem Taxi in die Stadt, um wieder einmal zünftig italienisch Abend zu essen. 🙂
Iseo ist wirklich schön, echt ne Reise wert. Eine niedliche kleine lombardische „Küsten“-Stadt.
Wir haben es uns natürlich schmecken lassen und zum Abschluss noch ein Eis auf die Hand aus der Gelateria del piazza 🙂
299km durch feine italienische Kurvenlandschaft. Das hat Spaß gemacht!
Tag 3
Der dritte Tag unserer kleinen Alpentour war im Prinzip als Seehopping geplant.
Start war ja in Iseo, dann ging es mit atemberaubenden Straßen zum Comer See
(Lago di Como), Luganer See bis zum Lago Maggiore, wo wir wieder einmal im Hotel del pesce gebucht hatten.
Hier ein paar Impressionen von der unglaublich kurvigen Route zwischen den oberitalienischen Seen und den Zwischenstopps:
Am Lago Maggiore kommen wir einfach nicht um Luino herum.
Immer wieder zieht es uns (bzw. mich) dort hin. Ich mag Luino irgendwie.
So kam es natürlich auch dieses mal. Und ebenso wie jeden Abend ein schnelles Duschen und ab geht es auf die Piste – im übertragenen Sinne natürlich.
Wir haben uns dann selbstverständlich wieder ein nettes Lokal gesucht und unsere Pizza und Penne genossen.
Wie immer. Und täglich grüßt das Murmeltier 😀
Zusammenfassung für heute:
Moderate 285km, aber dafür Kurvenspaß en masse und wir hatten einen klasse Badestopp am Comer See.
Tag 4
Also das sollte ein Tag werden!
Wer die großen Pässe und mit den klingenden Namen, wie Susten, Furka und Gotthard etwas anfangen kann, der weiß es wird wuselig! Dazu noch Alpe di Neggia (Passo Indemini), das westliche Hinterland des Lago Maggiore im Piemont, Simplon und Nufenen – also wer da nicht ins Schwelgen gerät..